Kinder von psychisch kranken Eltern sind in ihrer Entwicklung stark gefährdet durch die Krankheit ihrer Eltern. Dazu ein kurzer Ausschnitt aus dem Buch „Was ist bloß mit Mama los?“ von Karen Glistrup, das sich sowohl an die Kinder richtet:
Wenn deine Mutter oder dein Vater psychisch krank sind
Dann solltest du wissen, dass es viele Kinder gibt, die mit dir in einem Boot sitzen! Nur kennt ihr euch nicht, weil die meisten das für sich behalten.
„Was nützt es schon, davon zu erzählen?“, denken viele Kinder.
„Die anderen können sich ja doch nicht vorstellen, wie das ist.“
„Wahrscheinlich ziehen sie mich damit auf“, denken andere.
Also trägt man dieses Geheimnis mit sich herum, was dazu führt, dass man sich einsam und verkehrt vorkommt. Für andere sieht es weiterhin so aus, als sei alles in Ordnung.
Deshalb irren sich die Erwachsenen so oft und denken, es geht einem gut, obwohl man sich schrecklich elend fühlt.
Zwischen 2 und 5 Kinder in jeder Schulklasse haben einen Vater oder eine Mutter, die an einer Angststörung, Depression oder einer anderen psychischen Krankheit leiden. Ganz normale Kinder. So wie du.
als auch an Erwachsene:
Noch vor wenigen Jahrzehnten bestand im Großen und Ganzen Einigkeit darin, dass man Kinder in so traurige Dinge wie Krankheit und Tod nicht hineinziehen sollte. Man dachte, man würde die Kinder schonen, indem man solche Themen einfach verschwieg.
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Tabus schaden der Gesundheit unseres Gehirns
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Kindern tut es immer gut zu wissen, welche Personen helfen und wie sie das tun. Angemessene Offenheit und ausreichende Wissensvermittlung geben ihnen Sicherheit. […] Entsprechend sollten wir den Kindern sorgsam erklären, dass es jemand gibt, der dem kranken Elternteil hilft. Sonst denken die Kinder, dass sie sich ganz allein um die kranke Mutter oder den kranken Vater kümmern müssen.
Aber wie macht man das nur? Dafür finden Betroffene, Angehörige und andere professionelle Akteure bei unserer Fachstelle Beistand mit Rat und Tat.